Wahre Liebe oder Mittel zum Zweck?

Eine Idee allein reicht heute nicht mehr aus. Wer am Merkt reüssieren möchte muss in viele Richtungen flexibel denken.
Eine Idee allein reicht heute nicht mehr aus. Wer am Merkt reüssieren möchte muss in viele Richtungen flexibel denken.

Geschäftsidee? Geschäftsidee!

In der letzten Zeit gibt es einen Hype um StartUps. In der Beratungspraxis von Impulsgeberin Barbara häufen sich zusätzlich bestimmte Themen. Unternehmer haben eine Idee oder ein neues Produkt und es schaut aus der Ferne ganz leicht aus es aufzuziehen oder sie haben schon einmal erfolgreich gegründet und wollen sich bestimmte Schritte ersparen. Zack zack und alles ist fertig. Dieser Blogbeitrag dient dazu, die schiefe Optik wieder in Balance zu bringen und den tatsächlichen Aufwand der dahintersteckt zu beschreiben.

Richtig oder falsch?
Ein kleines Spiel zwischendurch – JA oder NEIN ist die Frage?

  • Ich muss jetzt schnell mit meinem Projekt raus, ich muss schnell Geld verdienen, es muss rasch etwas retour kommen, ich habe nicht so viel Zeit, dass ich mich damit genauer auseinandersetze, weil ich schon Tag und Nacht arbeite.
  • Ich habe für die Entwicklung meiner Idee schon so lange gebraucht und nicht mehr Geld und Ressourcen zur Verfügung, für Kommunikation, Konzept oder Geschäftsmodell.
  • Den Businessplan schreibt mir sowieso der Unternehmensberater.
  • Ich habe schon einmal ein Unternehmen gegründet. Ich kenn mich aus.

Wenn Sie mehr als eine dieser Fragen eher mit JA beantworten würden, dann können wir Ihnen schon jetzt versprechen, da ist der Wurm drin.

Druck herausnehmen
Bitte nehmen Sie den Druck heraus. Es ist wichtig, jetzt nochmals das Produkt oder die Leistung im Detail zu überprüfen. Ist die Zielgruppe tatsächlich definiert und weiß ich, was sie will/braucht? Hat die Leistung oder das Produkt einen Nutzen, um ein Bedürfnis zu befriedigen? Hat das Produkt noch Gültigkeit. Wie gestalte ich die Finanzierung, sodass ich meine Idee aufrechterhalten und meinen Lebensunterhalt davon bezahlen kann. Selbst, wenn Sie sich vor zwei Jahren etwas überlegt haben, besteht die Möglichkeit, dass sich manches geändert hat oder das Produkt oder die Dienstleistung so nicht (mehr) funktionieren. Gehen Sie an die Sache heran, wie an eine neue Liebe.

Feuer und Flamme
Auch wenn Sie schon Erfahrung haben, bringen Sie den Anfängergeist in Ihr Projekt hinein. Die Zutaten dazu sind Mut, Risikobereitschaft, Leidenschaft und Zuwendung. Mit Risiko ist nicht nur Geld gemeint, sondern auch Zeit und Auseinandersetzung. Verfolgen Sie Ihr Ziel immer weiter, arbeiten Sie daran und üben Sie sich in Flexibilität. Und vor allem, wenn Sie das Unmögliche für eine gute Idee halten, um damit Geld zu verdienen – weil Sie von sich auf andere schließen – ist das eine zu eingeschränkte Sicht.

Auf den grünen Zweig kommen
Also, was ist zu tun? Bitte zerlegen Sie Ihre Idee systematisch mit dem Hintergrund, dass daraus ein Geschäftsmodell entstehen kann. Es geht darum Zusammenhänge herzustellen, damit die Sache rund wird. Schauen Sie nicht nur in eine Richtung, sondern betrachten Sie die gesamte Umgebung. Damit ist gemeint: Mitbewerb, Kunden, Trends, Wirtschaftslage, selbst so banal wirkende Fakten wie Jahreszeiten etc. Denn es macht zum Beispiel keinen Sinn, jetzt Husch husch ein Unternehmen zu etablieren, um noch am Weihnachtsgeschäft (bei Produkten) mitzunaschen. Es ist für Ihr Business wichtig zu erkennen, was Einfluss nimmt. Daraus resultieren die Strategie sowie die realistischen Meilensteine.

Praxisbeispiel
Ein Kunde kam mit einer konkreten Idee, bei der Dienstleistungen nur online verkauft werden sollten. Er wollte damit möglichst schnell am Markt reüssieren, weil er überzeugt war, das funktioniert. Bei der gemeinsamen Entwicklung des Geschäftsmodells kam heraus, dass der Fokus auf einen Kanal (online) gar nicht funktionieren kann, weil bei der Art von Dienstleistung der persönliche Kontakt sehr wichtig ist. Hinzu kommt die Regionalität. Es ist wichtig, die Bedürfnisse des Kunden und des Unternehmers zu berücksichtigen. Denn auch der Dienstleister hat Erfordernisse um gute Arbeit leisten zu können, wie zum Beispiel direkter Kundenkontakt (Face-to-Face). Das Ergebnis: Jetzt macht der Umsatz weniger als 10 % der ursprünglich geplanten Idee (Online-Verkauf) aus. Falls Sie der Zeitfaktor interessiert? Der Prozess dauerte rund 6 Monate von der Geschäftsmodellentwicklung bis hin zur Umsetzung.

Bitte lassen Sie sich von den Supererfolgreichen durch die aktuellen Fernsehformate nicht entmutigen, brechen Sie die Sichtweise auf. Alles wirkt wie ein Kinderspiel und niemand zeigt wieviel Arbeit, Zeit und Spucke tatsächlich dahinterstecken.